Was ist Ergotherapie
Das Wort Ergotherapie wird vom griechischen Wort „ergein = tätig sein, handeln“ abgeleitet und die Ergotherapie geht davon aus, dass Aktiv-Sein heilende Wirkung hat, wenn Aktivitäten für Personen gezielt ausgewählt werden. Die Handlungsfähigkeit im Alltag steht dabei immer im Zentrum der Ergotherapie.
Ich biete ein ergotherapeutisches Angebot vornehmlich für Kinder und Jugendliche, die in ihrer Wahrnehmungsverarbeitung Schwierigkeiten haben. Das Hauptkonzept dahinter nennt sich „Sensorische Integration“ entwickelt von der Amerikanerin A. Jean Ayres. Sie beschreibt viele motorische und auch Verhaltensauffälligkeiten, die aufgrund schlecht integrierter Reizverarbeitung der sogenannten Basissinne im Gehirn begründet sind. Zu den Basissinnen zählen der Tastsinn (taktiles Sytem), das Gleichgewicht (vestibuläres System) und die Tiefensensibilität (Propriozeption).
Eine gut integrierte Reizverarbeitung in diesen Bereichen bildet die Basis für höhere Fähigkeiten, wie grob- und feinmotorisches Geschick, Raumwahrnehmung, Auge-Hand-Koordination, Handlungsplanung, emotionales Gleichgewicht,… .
Das Hauptaugenmerk der schulmedizinischen Sinnesüberprüfungen liegt in der Testung der Fernsinne (Sehsinn, Hörsinn). Ich als Ergotherapeutin verstehe mich sozusagen als Expertin für die Nahsinne, die schon ab frühester Entwicklungsstufe in Funktion sind.
Für Jugendliche wähle ich weniger kindliche Tätigkeiten als therapeutische Maßnahmen. Für diesen Altersbereich sind kreative und handwerkliche Tätigkeiten geeignetere Mittel (wie die Arbeit mit dem Material Ton oder Speckstein, kleine Holzarbeiten, Malen auf Leinwand oder Seide,..). Um konkrete „Nachhilfe“ in den Basissinnen bei Älteren geben zu können, empfehle ich Sportarten, wie z.B. Klettern, Judo, Karate, Schwimmen, Reiten und dgl.
Zuweisungsgründe für die Ergotherapie bei Kindern können z.B. grobmotorische Entwicklungsrückstände sein (Kind hüpft nicht, hat Höhenangst, ..), visuell-räumliche Störungen, graphomotorische Störungen, keine Eindeutigkeit der Seitendominanz, und dgl. sein. Bei Jugendlichen stehen eher Verhaltensauffälligkeiten und emotionale Störungen im Vordergrund.